Zehn Kommunen investieren in Bürgerwindpark Sailershäuser Wald
Die Finanzierung des Bürgerwindparks Sailershäuser Wald in Unterfranken erhält einen weiteren Schub. Auf der am 19.2. stattfindenden Gesellschafterversammlung in Haßfurt werden mehrere Städte und Gemeinden neu in den Kreis der Kapitalgeber aufgenommen.
Die zehn Kommunen – allesamt aus der Region direkt am geplanten Windparkstandort in der Nähe von Schweinfurt – steuern rund 600.000 Euro zum Bauprojekt bei und erhöhen das Gesamtkapital der Gesellschaft damit auf zwölf Millionen Euro.
„Die große Resonanz bei den Kommunen hat unsere Erwartungen übertroffen“, sagt Sönke Tangermann, Geschäftsführer der Planet energy GmbH in Hamburg. „Durch die hohe Beteiligung der Städte und Gemeinden steht das Projekt auf einer stabilen finanziellen Basis und ist wirtschaftlich wie ideell mit der Region verwurzelt“, so Tangermann.
Die Kommunen Gädheim, Hofheim, Maroldsweisach, Riedbach, Sand am Main, Theres, Wonfurt und Zeil werden sich jeweils mit 5.000 Euro Haftkapital und einer weiteren Einlage von je 45.000 Euro am Bürgerwindpark beteiligen, Eltmann und Oberaurach steuern je 10.000 Euro Haftkapital und eine weitere Einlage von je 90.000 Euro bei.
Bei der Gesellschafterversammlung, die am Donnerstagvormittag bei den Städtischen Betrieben Haßfurt stattfindet, wird der Gesellschaftsvertrag entsprechend aktualisiert. Anschließend ist am Nachmittag eine Begehung der Baustelle im Sailershäuser Wald geplant, an der auch der Kanzler der Universität Würzburg, Dr. Uwe Klug, teilnehmen wird. Die Universität ist einer der Eigentümer der Grundstücke, auf denen der Bürgerwindpark entsteht.
Auch die Bauarbeiten am Windpark gehen in die entscheidende nächste Phase.
Die ersten Baugruben für die zehn Windenergieanlagen – jede Grube mit einem Durchmesser von rund 22 Metern – sind inzwischen ausgehoben. In den kommenden Wochen werden darin die Betonfundamente gegossen, um im nächsten Schritt die Türme zu errichten. „Wir vollziehen jetzt den Schritt von den vorbereitenden Erdarbeiten zu den konkreten Bauarbeiten“, sagt Thomas Möhring, zuständiger Projektingenieur bei Planet energy, „damit liegen wir im Zeitplan.“
Planet energy, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Ökostrom-Anbieters Greenpeace Energy, ist einer der fünf Gesellschafter, die das von der GUT Haßberge mbH projektierte und bis zur Genehmigung gebrachte Windparkprojekt vorantreiben. Zusammen mit den Städtischen Betrieben Haßfurt übernimmt Planet energy das Projektmanagement beim Bau des Windparks. Beide Partner teilen sich außerdem die Geschäftsführung der Betreibergesellschaft.
Der Bürgerwindpark soll Ende des Jahres fertiggestellt werden. Auf dem Höhenrücken des Sailershäuser Waldes entstehen insgesamt zehn Windkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils 2,4 Megawatt. Der Windpark soll Strom für rund 16.000 durchschnittliche Haushalte liefern. Neben Planet energy sind die Städtischen Betriebe Haßfurt, der Landkreis Haßberge und der regionale Energieversorger Unterfränkische Überlandzentrale am Bau des Windparks beteiligt. Fünfter Projektpartner ist die Bürgerenergiegenossenschaft Haßberge. Über die Genossenschaft konnten sich auch Bürger des Landkreises Haßberge am Bau des Windparks beteiligen.
Hintergrundinfo: Die Planet energy GmbH projektiert, baut und betreibt Anlagen im Bereich der erneuerbaren Energien und ist 2001 von der Energie-Genossenschaft Greenpeace Energy gegründet worden. Bislang hat das Unternehmen mit Sitz in Hamburg neun Windparks und drei Photovoltaik-Anlagen errichtet und ist an zwei Windparks beteiligt. Die Gesamtleistung aller Kraftwerke liegt bei 65 Megawatt. Dies deckt den Jahresstrombedarf von rund 42.000 durchschnittlichen Haushalten. Insgesamt hat Planet energy bislang mehr als 120 Millionen Euro in saubere Kraftwerke investiert. Weitere Projekte sind in der Planung.