Zwei neue Windparks am Netz, einer im Bau
Der Kraftwerkspark von Planet energy wächst weiter. Das Tochterunternehmen des Ökoenergieanbieters Greenpeace Energy hat zum Ende des Jahres zwei neue Windparks ans Netz gebracht, ein weiterer Windpark befindet sich im Bau.
„Unsere sauberen Kraftwerke decken mittlerweile den Bedarf von mehr als 51.000 Haushalten“, sagt Sönke Tangermann, Geschäftsführer von Planet energy. Gleichzeitig warnt er davor, dass die geplanten Ausschreibungsregelungen den Bau neuer Windparks für viele Akteure deutlich erschweren werden. Seit Anfang November drehen sich alle zehn Rotoren im Bürgerwindpark Sailershäuser Wald in Nordbayern. Planet energy ist einer der 15 Gesellschafter, die das Windparkprojekt vorangetrieben haben. Auf dem Höhenrücken des Sailershäuser Waldes in der Nähe von Würzburg liefern die insgesamt zehn Windkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils 2,4 Megawatt sauberen Strom für rund 16.000 Haushalte. Über die Bürgerenergiegenossenschaft Haßberge konnten sich Bürger des Landkreises Haßberge am Bau des Windparks beteiligen.
Aktuell fertig gestellt ist der Windpark Schwanewede bei Bremen. Im niedersächsischen Landkreis Osterholz hat Planet energy in den vergangenen Monaten zwei Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 6,4 Megawatt errichtet. Das zweite Rotor ist Mitte Dezember montiert worden, die Inbetriebnahme soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die prognostizierte Stromerzeugung liegt bei rund 15 Mio. Kilowattstunden pro Jahr, dies reicht für die Versorgung von knapp 4.900 Haushalten mit sauberem Ökostrom.
Ein weiteres Projekt, der Windpark Frickenhofer Höhe, befindet sich derzeit im Bau. Nahe der baden-württembergischen Stadt Schwäbisch Gmünd rund 50 Kilometer östlich von Stuttgart entstehen in Zusammenarbeit mit der W-I-N-D Energien GmbH drei Windkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils 2,4 Megawatt. Die Fertigstellung ist für März 2016 geplant. „Mit dem Windpark Frickenhofer Höhe realisieren wir nun schon unseren dritten Windpark in Süddeutschland innerhalb weniger Jahre“, freut sich Projektingenieurin Linda Lochmann. „Uns ist es wichtig, unsere Projekte über das ganze Land zu verteilen. Gerade in Bayern und Baden-Württemberg wohnen vielen Kundinnen und Kunden von Greenpeace Energy, die sich über Erneuerbare-Energien-Anlagen in ihrer Nähe freuen.“
Auch wenn Planet energy insgesamt auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zurückblickt, mischt sich in die Freude über die abgeschlossenen Projekte Sorge. Ein großes Problem ist, dass ab 2017 neue Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen keine festen Vergütungssätze mehr erhalten, sondern wettbewerblich ausgeschrieben werden sollen. „Gerade für kleinere und mittlere Akteure und für Bürgerenergieprojekte wird es immer schwieriger, am Markt zu bestehen und neue Projekte zu akquirieren“, erklärt Sönke Tangermann. Kleinere Akteure sind durch die Ausschreibungen gleich mehrfach benachteiligt. Sie haben eine geringere Bonität als Großkonzerne und können sich die kostspielige Teilnahme an einer Ausschreibung oft nicht leisten oder sie personell nicht bewältigen. „Wir fordern ein gesondertes Kontingent an Neubau-Projekten, die nicht ausgeschrieben werden, um die Chancen kleinerer und mittlerer Akteure zu wahren“, so Tangermann.